Die konventionellen Methoden der Mauerentfeuchtung bei aufsteigender Bodenfeuchtigkeit

Manuelles Austauschen des Mauerwerks

Die Mauer wird abschnittsweise herausgestimmt und neu gemauert. Eine Dichtungsbahn wird eingelegt. Diese Methode ist zwar sehr wirksam, hat jedoch auch Nachteile und Risiken: kostenintensiv, arbeitsaufwändig, Gefahr von Setzungsrissen.

Mechanische Verfahren („Metallblechverfahren“, „Durchschneideverfahren“)

Wenn eine durchgehende Mörtelfuge vorhanden ist, kann ein spezielles Blech in diese Fuge eingestemmt werden (Chromstahlblechverfahren, Metallblechverfahren). Bei altem Steinmauerwerk ist dieses Verfahren nicht anwendbar.

Beim Durchschneideverfahren wird das Mauerwerk mit Schwert-, Seil-, Ketten- oder Kreissägen durchgeschnitten. In die dabei entstandene Trennfuge wird eine Dichtungsbahn eingelegt.

Nachteile und Risiken: statische Probleme, Setzungsrisse, kostenintensiv, hohe Staub- und Schmutzbelastung. Unter der neuen horizontalen Feuchtesperre staut sich die Mauerfeuchte und zerstört langfristig die Bausubstanz („Mauerfraß“).

Injektionsverfahren (chemische Verfahren)

Im Abstand von ca. 20 cm werden Löcher gebohrt. In diese wird Silikon, Paraffin oder ein chemisches Dichtmaterial eingebracht. Ein verbessertes Ergebnis wird erzielt, wenn das Mauerwerk vorher ausgeheizt wird („Thermo-Injektionen“).

Nachteile und Risiken: die Abdichtung ist selten vollständig, nur begrenzt haltbar und muss daher immer wieder erneuert werden. Gesundheitsgefährdende Substanzen belasten die Bewohner und die Umwelt.

Elektrophysikalische/Energetische Verfahren

Bei diesen Verfahren werden mittels Elektroden auf der Mauer oder mittels elektrischen Feldes (Funkwellen) die Wassermoleküle am Aufsteigen gehindert. Dazu werden Spannungen von mindestens 50 Volt benötigt.

Nachteile und Risiken: Laufender Stromverbrauch und Verschleiß der Elektroden.

Unser Tipp für Sie: Unzählige Verfahren wurden gegen die kapillar aufsteigende Bodenfeuchte, speziell bei Altbauten über 50 Jahre entwickelt. Vieles wurde versucht und wieder verworfen, aber nur wenige Methoden bewähren sich bis heute – vor allem hinsichtlich der Dauerhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit eines Systems. Bei der Auswahl des geeigneten Verfahrens, sollten Sie nicht nur den Preis vergleichen.

  • Fragen Sie nach dem angewendeten Messverfahren (die DARR-Methode lt. ÖNORM ist die einzig anerkannte Messmethode zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes in der Tiefe des Mauerwerks)
  • Stellen Sie sicher, dass der Erfolg der Entfeuchtung auch messtechnisch nachgewiesen wird
  • Prüfen Sie die jeweiligen Garantiebestimmungen! Was passiert, wenn der vertraglich vereinbarte Erfolg nicht eintritt?

Gut zu wissen: Eine oberflächliche Putzsanierung löst niemals das Problem der aufsteigenden Feuchtigkeit. Damit kaschieren Sie nur das Problem – die Feuchtigkeit kommt früher oder später wieder!

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